Dienstag, 29. März 2011

The Universal Sigh: Die Radiohead-Zeitung als pdf!

Wie gestern berichtet ließen Radiohead ja am vergangenen Montag anlässlich der physischen Veröffentlichung des neuen Albums "The King of Limbs" an 50 Orten dieser Welt eine zwölfseitige Zeitung namens "The Universal Sigh" verteilen. Radiohead-Sänger Thom Yorke half im Londoner East End selbst mit, die Zeitung voller Kurzgeschichten, Kunst und Krimskrams zu verteilen, während die Redaktion des britischen Guardians ganz nach dem Motto "wenn ihr euch in unser Metier wagen könnt, können wir das umgekehrt auch" eine Coverversion von "Creep" aufgenommen hat. Für all diejenigen, die nicht einer Originalausgabe habhaft werden konnten, gibt es hier "The Universal Sigh" zumindest auf den Bildschirm.

Montag, 28. März 2011

Alles Gute! adlerkuss gratuliert Lady Gaga zum 25. Geburtstag!

Rah-rah-ah-ah-ah, Roma-roma-mah, Glückwunsch-ooh-la-la!

Lady Gaga wurde am 28. März 1986 als Stefani Joanne Angelina Germanotta in New York geboren. Spätestens seit ihrer zweiten Single "Pokerface" 2008 ist sie einer der größten Pop-Superstars überhaupt und sorgt sowohl mit ihren unverschämt eingängigen Hits als auch mit ihren spektakulären Kostümen (vom Seifenblasen- bis zum Kotelettkleid) regelmäßig für Schlagzeilen. Frau Gagas Videos wurden auf Youtube bisher 1295139369 (ja, das ist über eine Millarde) mal angesehen, was beeindruckend, aber leider kein Qualitätsmerkmal ist, der kleine Herr Bieber liegt in diesem Ranking tatsächlich sogar noch 140 Milliönchen Klicks höher.

Hier aber nun zur Feier eines Vierteljahrhunderts Gaga eine sehr gelungene akustische Version von "Pokerface":

Sonntag, 27. März 2011

Das neue Radiohead-Album: Ab Montag auch zum Anfassen

Mitte Februar war es so weit: Radiohead versetzten die Internetgemeinde an einem Montag mit einer "Thank You for Waiting"-Mitteilung in einen Zustand angespannter Vorfreude, die sich am darauffolgenden Wochenende in wilde Aufregung in der Blogosphäre verwandelte, denn am Freitag hatten Radiohead ihr neues, mittlerweile achtes Studioalbum "The King of Limbs" zum Festpreis von 8 Euro auf ihrer Website zum Download freigegeben. Einfach so. Ohne Werbung. Ohne Pressetermine. Welch Coup! Selbst die dann wohl frohlockende Plattenfirma hatte erst am selben Montag erfahren, dass sie ab Ende März die physische Version des Albums in die Plattenläden dieser Welt ausliefern würde. Anlässlich dieser "Zweitveröffentlichung", zu der es am kommenden Montag, den 28. März an ausgesuchten Orten überall auf der Welt auch eine kostenlose Radiohead-Zeitung (!) namens "The Universal Sigh" geben wird, gibt's nun auch bei adlerkuss eine kleine Besprechung von "The King of Limbs".

Flirrendes Piano, das sich zum Zweitonloop verkürzt. Dann setzt zunächst ein vertrackter, synkopischer Beat ein, bevor Drummer Phil Selway noch einen weiteren gegenläufigen Rhythmus einbaut und schließlich Thom Yorkes charakteristische Stimme in klagendem Moll die ersten Worte des Albums intoniert: "Open your mouth wide, the universe will sigh...". Und wahrlich steht einem beim ersten Hören der Mund offen. So widerspenstig elektronisch kalt und doch so "Everything in its right place" wie beim Opener "Bloom" hat man die Band seit dem Album "Kid A" im Jahre 2000 nicht mehr gehört. Auch beim nächsten Song "Mr. Magpie" ordnet sich die (immerhin auftauchende) akustische Gitarre dem hektischen Beat, dem zunehmend düsteren Rauschen und dem vagen Hintergrundsummen unter, so wirft Yorke in ungewohnt tiefer Stimmlage passenderweise doch auch dem titelgebenden "Herrn Elster" vor: "Now you’ve stolen all the magic / Took my melody".

Doch dass Radiohead die Melodien noch nicht abhanden gekommen sind, beweist – vom elektronisch-instrumentalen Klangfransenteppich "Feral" abgesehen – schon allein der ganze Rest des Albums, angefangen mit dem durchaus ohrwurmigen Refrain des locker groovenden "Little by Little" und der Vorabsingle "Lotus Flower", die auf großartige Weise einen tanzbaren Beat (man beachte nur das Video!) und eine sphärisch-schwebende Gesangsmelodie kombiniert. Diese Lotosblume, die im Buddhismus ja auch für Erleuchtung steht, scheint auch einen Übergang zu bilden zwischen der elektronischer geprägten ersten Hälfte des Albums und zwei darauffolgenden großen, emotionalen Balladen: Das berührende "Codex" wartet mit Klavier, Bläserensemble und herzzerreißenden Versen wie "Slide your hand / Jump off the end / The water’s clear / And innocent" auf und im etwas an Pink Floyd erinnernden, von einer akustischen Gitarre begleiteten und mit Vogelzwitschern beginnenden "Give Up the Ghost" wiederholt ein geisterhafter Hintergrundchor das Mantra "Don't hurt me / Don't haunt Me" während Yorkes zärtliches Falsett lyrisch vage das Ende einer Beziehung besingt. Im durchaus fröhlichen, wie schwebenden, wunderschönen letzten Song "Seperator" schließlich werden Gitarre und warme Keyboardflächen nochmal mit einem im Vordergrund stehenden Schlagzeugrhythmus kombiniert und Yorke intoniert: "It’s like I’ve fallen out of bed from a long and vivid dream / Finally I’m free of all the weight I’ve been carrying". Hach!

8 Songs in 37 Minuten, 37 faszinierende Minuten auf dem Planeten Radiohead. Album des Jahres? Es würde mich schwer wundern, wenn nicht.

Dienstag, 22. März 2011

Alles Gute! adlerkuss gratuliert William Shatner zum 80. Geburtstag!

William Alan Shatner wurde am 22. März 1931 im kanadischen Montreal geboren. Als Captain William T. Kirk vom Raumschiff Enterprise war er nicht nur der Held meiner Kindheit, sondern schrieb sowohl Fernseh- als auch Kinogeschichte und auch im fortgeschrittenen Alter wusste er als völlig durchgeknallter Anwalt Denny Crane in der Serie "Boston Legal" zu überzeugen.

Neben seiner Schauspielkarriere ist Shatner auch als Spoken-Word-Sänger berühmt-berüchtigt und seine Interpretationen von "Lucy in the Sky with Diamonds" oder "Rocket Man" tauchen in Aufstellungen der schlechtesten Coverversionen aller Zeiten oftmals an sehr prominenter Stelle auf. Zu Unrecht!



Glückwunsch, Captain! Lebe lang und in Frieden!

Montag, 21. März 2011

"Der Hobbit" kommt Ende Dezember 2012, zwei andere feine Herr-der-Ringe-Prequels gibt es schon jetzt

Am heutigen 21. März 2011 begannen in Neuseeland die Dreharbeiten zur lange angekündigten Verfilmung von "Der Hobbit", der Vorgeschichte des "Herrn der Ringe". Nachdem wegen dauernder Verzögerungen schon der ursprünglich eingeplante Regisseur Guillermo del Toro von dem Projekt abgesprungen und mit HdR-Macher Peter Jackson der bestmögliche Ersatz eingesprungen war, verhinderten ein Streik, ein Brand und eine ungemütliche Magenerkrankung Jacksons den Drehstart. Nun ging es aber tatsächlich los und Peter Jackson veröffentlichte gleich mal ein hübsches Bild vom Set auf seiner Facebook-Seite. Den ersten von zwei Teilen von "Der Hobbit", in dem Martin Freeman Bilbo Beutlin spielen und Ian McKellen seine Rolle als Zauberer Gandalf wieder aufnehmen wird, gibt es ab Dezember 2012 in den Kinos zu bewundern, natürlich im unvermeidlichen 3D.

Zur Feier des Drehstarts und als kleines Bonbon zur Verkürzung der Wartezeit auf den Kinostart, sei hier noch auf zwei bemerkenswert gut gelungene Fanfilme aus dem Herr-der-Ringe-Universum hingewiesen:

"Born of Hope"
erzählt die Geschichte von Arathorn und Gilraen, den Eltern von Aragorn, vor dem Hintergrund des Wiedererstarken Saurons und bietet seinem lächerlichen Budget von 25000 britischen Pfund zum Trotz 70 Minuten gut gemachte und atmosphärische Unterhaltung, (nicht nur) für diejenigen, die die Special Extended Edition der drei Herr-der-Ringe-Filme bereits auswendig mitsprechen können.



"The Hunt for Gollum" spielt zurzeit von "Die Gefährten", zwischen Bilbos hundertelfzigstem Geburtstag und Frodos Abreise aus dem Auenland und beschäftigt sich mit Aragorns - ja, genau - "Hunt for Gollum", die zu verhindern sucht, dass das ringverliebte Wesen Saurons Häschern in die Hände fällt und somit der Aufenthaltsort des Rings preisgegeben werden könnte. Atmosphärisch noch düsterer und detailverliebter als "Born of Hope" ist "The Hunt for Gollum" eine großartige Hommage an Peter Jacksons Filme und ein beeindruckendes Signal dessen, zu welch beeindruckendem Ergebnis wahre Hingabe auf Seiten der Macher auch bei einer absoluten No-Budget-Produktion führen kann.

Dienstag, 15. März 2011

The National: Neues Video und neuer Song

Das Album von "High Violet" von The National landete ja im adlerkusseigenen subjektiven Jahresrückblick über die besten Alben des Jahres 2010 auf dem Platz an der Sonne. Nun gibt es Neuigkeiten von den majestätischen Meistern der Melancholie.

Zum einen wäre da ein offizielles Musikvideo (ja, die gibt's noch) zu dem Song "Conversation 16", das mit seinem überdreht albernen Liebesdreieck zwischen US-Präsidentin, Secret-Service-Agent und Putin-Verschnitt nicht wirklich zum düsterschönen Text des Liedes ("I was afraid I'd eat your brains, cause I am evil") passen mag, aber dennoch sehr unterhaltsam ist, nicht zuletzt wegen des Präsidententangas.



Außerdem gibt es ein neues Lied von The National, das auf dem Soundtrack der neuen Paul-Giamatti-Tragikomödie "Win Win" erscheinen wird und das ein sehr ruhiges und sehr feines musikalisches Juwel ist, das es hier zum kostenlosen Download gibt. Schöööön!

Donnerstag, 10. März 2011

Alles Gute! adlerkuss gratuliert Chuck Norris zum 71. Geburtstag!

Die Karate-, Schauspiel- und überhaupt Legende, die bekanntlich Wasser aus der Leitung auf Ex trinkt (um nur einen der geschätzt 409567003 existenten Chuck-Norris-Witze unterzubringen) wurde am 10. März 1940 als Carlos Ray Norris Jr. geboren.

Zur Feier des Ehrentages des hoffnungslos erzkonservativen, christlich fundamentalistischen Republikaners, der gleichgeschlechtliche Ehe ebenso ablehnt wie die Evolutionslehre, schauen wir uns doch nochmal an, wie Bruce Lee Chuck Norris im epischen, finalen Kampf von "Die Todeskralle schlägt wieder zu" so richtig schön vermöbelt (Highlight ist allerdings dennoch das Kätzchen bei 0:53).


Samstag, 5. März 2011

adlerkuss im Kino: True Grit

Die 14jährige Mattie Ross (Hailie Steinfeld) möchte den Mord an ihrem Vater rächen und engagiert hierfür den bärbeißigen und trunksüchtigen US-Marshal Rooster Cogburn (Jeff Bridges). Doch Mörder Tom Chaney (Josh Brolin) war schon zuvor kein unbeschriebenes Blatt, sodass auch Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon) sich das Kopfgeld gerne sichern würde. Auf nachhaltiges Drängen der cleveren und sehr durchsetzungsstarken Mattie zieht das ungleiche Trio gemeinsam auf der Suche nach Chaney ins Indianerland...

Der Roman "True Grit" wurde bereits 1969 mit John Wayne in der Hauptrolle verfilmt und auch die Neuverfilmung hält sich eng an die literarische Vorlage. Ich-Erzählerin Mattie steht absolut im Zentrum des Geschehens und Debütantin Hailie Steinfeld ist überwältigend in dieser Rolle, sie flößt mit ihrer burschikosen Art ordentlich Respekt ein, ohne jedoch jegliche Verletzlichkeit des Charakters zu übertünchen. Jeff Bridges gibt den altbekannten Westerncharakter mit der harten Schale und dem weichen Kern mit sichtlicher Spielfreude und knurrt, grantelt und brummt, dass selbst Tom Waits seinen schwarzen Hut ziehen müsste. Und auch Matt Damon mit albernem Schnauzer ist durchaus sehenswert als überheblicher Texas Ranger, dem teilweise recht böse mitgespielt wird. Apropos Schnauzer: Der Mut zur Hässlichkeit und das sehr liebevolle Make-Up-Design, das den rauhen Westen mit fettigen Haaren und gelbschwarzen Zähnen zu füllen versteht ist neben den Schauspielern auch noch ein großes Lob wert.

Die Brüder Coen haben einen absolut klassischen, nahezu schnörkellosen Western mit komödiantischen Anklängen gedreht, bei dem Fans des Genres wohl deutlich mehr auf ihre Kosten kommen als Fans der typisch schräg-ironischen älteren Filme des Regisseurenduos. Und auch auf dem Sektor des Neo-Spätwesterns kann "True Grit" aufgrund seiner selbstgewählten altmodischen Ausrichtung als werkgetreue Literaturverfilmung nicht mit einer meditativen Auslotung menschlicher Emotionen und des Westernmythos an sich, wie es "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" vor einigen Jahren gewesen ist, mithalten und möchte dies auch gar nicht. "True Grit" ist einfach nur ein sehr unterhaltsamer, gekonnt in Szene gesetzter, gut gespielter Western. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Deutscher Kinostart: 24.02.
Wertung: 4 von 5 Adlern.



Mittwoch, 2. März 2011

Gone, but not forgotten: Serge Gainsbourg starb heute vor 20 Jahren

Der größte, erfolgreichste und skandalumwittertste französische Chansonnier erlag am 2. März 1991 im Alter von 63 Jahren einem Herzinfarkt. Gainsbourg liebte Frauen (u.a. Jane Birkin und Brigitte Bardot, oh là là!), Zigaretten, Alkohol und natürlich Musik (Anspieltipps: Das Konzeptalbum "Histoire de Melody Nelson" und die Best-of "Initials SG"). Er möge in Frieden ruhen - reposez en paix, M. Gainsbourg!