Dienstag, 28. Februar 2012

Movie: The Movie – Ist dies der beste Film aller Zeiten?

Vor wenigen Stunden wurden die besten Filme des vergangenen Jahres bei der Oscarverleihung gewürdigt, im Vergleich zu diesem neuen Projekt zweier Starregisseure jedoch zerbröseln "The Artist" und "Hugo" und mit ihnen die komplette bisherige Filmgeschichte zu wertlosem Staub.

"Movie: The Movie" ist ein episches Meisterwerk aller Genres mit einer noch nie dagewesenen Starbesetzung zu der neben vielen anderen bekannten Darstellern auch ganze 8 Oscarpreisträger zählen. Diesen für Spannung, Amüsement und unendliche Vorfreude Spannung sorgenden 8-Minuten-Trailer MUSS jeder Filmfreund einfach gesehen haben. Mehrfach!

Montag, 27. Februar 2012

Rückschau: Academy Awards 2012

So, am besten nutze ich die durch den mittels exzessiven Cola- und Süßigkeitenkonsums herbeigeführten Zuckerschock und die damit einher gehende anhaltende Vigilanz gleich jetzt, wo es noch nicht einmal eine Stunde her ist, dass "The Artist" den Oscar für den besten Film erhielt, für eine kleine Rückschau auf die Oscar-Nacht.

Fangen wir mit dem natürlich wichtigsten Thema an, den Outfits der Damen! Mein persönliches Highlight war Penélope Cruz in einem oben engen unten weiten (wie wir Modefachleute uns ausdrücken!) blauen Kleid von Armani Privé. Eher unvorteilhaft wirkte auf mich das Kleid im Stile eines goldenen Bademantels, in das sich Meryl Streep gehüllt hatte. Das Girl on Film verriet mir im Filmnerd-Chat Streeps Taktik für den Abend: ""if you want to win an Oscar, dress as an Oscar". Ein Ansatz, der von Erfolg gekrönt war, denn tatsächlich durfte sich Frau Streep später für ihre Rolle als Margaret Thatcher in "The Iron Lady" ihren dritten Goldjungen abholen.

Was gab es im Rahmenprogramm? Billy Crystals Moderation war höhepunktarm, aber relativ souverän und somit bereits eine deutliche Verbesserung gegenüber dem fremdschamintensiven Hathaway-Franco-Desaster aus dem Vorjahr. Der Cirque de Soleil hatte einen spektakulär artistischen Auftritt, der zwar schön anzusehen war, trotz aller Bemühungen mittels Requisiten und Kostümen jedoch nicht wirklich was mit Film zu tun hatte. Außerdem wurde immerhin nur eine einzige völlig beliebige Montage von Filmausschnitten präsentiert, um den Zauber des Kinos zu illustrieren.

Aber zu den Preisen:

Sowohl "The Artist" als auch "Hugo Cabret" gewannen je fünf Oscars, letzterem blieben aber (wie das clevere Girl on Film vorher gesagt hatte) nur die Krümel der eher technischen Kategorien, während "The Artist" sich die Leckerbissen der großen Kategorien schnappte. Neben dem besten Originaldrehbuch und der besten Musik gab es auch die Preise für die beste Regie, die beste männliche Hauptrolle für Jean Dujardin (als erster Franzose überhaupt!) und eben den besten Film – letzteren holte sich ein Stummfilm bisher nur ein einziges Mal, nämlich bei der allerersten Oscarverleihung im Jahr 1929.

Neben all den Preisen für "The Artist", dessen Produktionsteam und Darsteller ebenso charmant wirken wie der Film selbst (so sind sie halt, diese Franzosen!), gab es für mich noch ein paar weitere Höhepunkte. Zum einen gewann die fantastische Musicalhymne "Man or Muppet" aus (genau!) "The Muppets" den Preis für den besten Song und außerdem ging der beste Schnitt an "Verblendung", bei dem mir die Schnittarbeit (über die ich mir sonst nur selten Gedanken mache) bereits im Kino als auf großartige Weise gleichzeitig elegant und rhythmisch treibend aufgefallen war. Ein berührender Moment der Preisverleihung, gerade für jemanden wie mich, der ich an die völkerverständigende Kraft des Mediums Film glaube, waren die Worte des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi, der das politische Tagesgeschehen nicht ausblendete, aber gleichzeitig auch keinen zu dick aufgetragenen Appell (vgl. Moore, Michael) vom Stapel ließ. Farhadi sagte über den Iran: " (...) a rich and ancient culture that has been under heavy dust of politics. I proudly offer this honor to the people of my country, a people who respect all cultures and civilizations and despise hostility and resentment. Thank you very much."

Insgesamt eine angenehme und schöne Preisverleihung mit wenig überraschenden (ich habe in 8 von 8 Hauptkategorien mit meiner Vorhersage richtig gelegen), aber vielen verdienten Siegern. Und sollte jemand "The Artist" noch nicht gesehen haben: Ab ins Kino!!!

Sonntag, 26. Februar 2012

Oscars 2012: Tippspiel und Trinkspiel!

In ungefähr 24 Stunden wird in Los Angeles zum 84. Mal der rennomierteste Filmpreis der Welt vergeben, wenn es in insgesamt 24 Kategorien heißt: "and the Oscar goes to...". Wie adlerkuss und das Girl on Film die nächtliche Gala erlebten, gibt es ab Montag hier nachzulesen. Für die Oscarparty vor dem heimischen Sofa präsentiert adlerkuss zum Download sowohl ein Oscar-Tippspiel für die wichtigsten Kategorien zum cineastischen Wettstreit unter Freunden als auch ein Oscar-Trinkspiel zur alkoholischen Prostzeit unter Freunden. Viel Spaß mit den Oscars!

Als Leckerbissen gibt es hier noch "The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore" eine dieses Jahr bei den Oscars als bester animierter Kurzfilm nominierte, herrliche Hommage an das Medium Buch:

Mittwoch, 22. Februar 2012

Woo hoo! Blur live bei den Brit Awards, 1/2 Blur mit neuem Song und weitere blurry Neuigkeiten.

Die Brit-Pop-Heroen von Blur, die einst das Genre sowohl auf den Gipfel geführt (The Great Escape) als auch begraben (Blur und 13) hatten, haben seit ihrer triumphalen Konzert-Reunion im Sommer 2009 außer der Veröffentlichung des ganz netten Songs "Fool's Day" im Frühjahr 2010 nicht wirklich viel von sich hören lassen. Nun überschlagen sich die Ereignisse jedoch nahezu:

Zuerst bestätigte Gitarrist Graham Coxon Mitte des Monats im Interview, dass es dieses Jahr nach neuen Jahren wieder ein neues Blur-Album geben würde. Dann wurde bekannt, dass Blur diesen Sommer beim offiziellen Abschlusskonzert der Olympischen Spiele im Hyde Park als Headliner auftreten werden. Als Vorgruppen werden keine geringeren als The Specials und New Order zu sehen sein, Tickets gibt's ab Freitag hier. Und es wird noch doller: Bei einer kleinen Show für die Charityorganisation War Child spielten Graham Coxon und Damon Albarn tatsächlich einen neuen Song und selbst in einer nur von Amateurkameras aufgenommenen Liveversion wird schon klar, dass es sich bei "Under The Westway" um eine betörend schöne Balladenperle handelt, auf deren Studioversion man sich nur freuen kann:



Am nächsten Tag erhielten Blur bei den Brit Awards den Preis für Outstanding Contribution to Music (den Oasis schon 2007 und niemand geringeres als die Spice Girls bereits im Jahr 2000 erhalten hatten...) und beendeten die Show mit einem Mini-Konzert von ganzen fünf Songs. Moderator James Corden war zugunsten von Blurs pünktlichem Start sogar gezwungen worden, die Dankesrede von Adele, die gerade den Preis für das beste britische Album des Jahres entgegen nahm, schroff und eher unhöflich nach gezählten 15 Sekunden zu unterbrechen. Pfui, pfui. Blur spielten die alten Kracher "Girls & Boys", "Song 2", "Parklife", "Tender" und "This Is a Low" und vor allem die letzten beiden Songs, die eben nicht so grölige Partyhymnen sind wie der Beginn des Sets, wussten sehr zu überzeugen. "Tender" mitsamt Gospelchor gibt es bei Youtube unter einem Tarnnamen gut versteckt und samt der furchtbaren Anmoderation irgendwelcher Idioten von ITV2 hier und den instrumental (Grahams dreckiger Gitarrensound!) und vokal wunderbar vorgetragenen, herrlichen Abgesang auf England "This Is a Low"gibt es gleich hier unten. And the radio says....

Dienstag, 21. Februar 2012

Alles Gute! adlerkuss granuliert Pumuckl zum 50. Geburtstag!

Am 21. Februar 1962 lief im Bayerischen Rundfunk mit "Spuk in der Werkstatt" das erste Radiohörspiel mit dem rothaarigen Kobold und dem gutmütigen Schreinermeister Eder. Schon damals sprach, beziehungsweise krächzte und flötete der 2005 verstorbene Hans Clarin den anarchischen Hauptcharakter und hatte mit dieser großartigen Leistung als Stimme des Pumuckl sicher entscheidenden Anteil am großen Erfolg der Serie. 90 Hörspielfolgen wurden insgesamt produziert, einen weiteren enormen Popularitätsschub erhielt der Pumuckl dann Anfang der 1980er Jahre durch die liebevoll produzierte und bis in die Nebenrollen exzellent und prominent besetzte Fernsehserie "Meister Eder und sein Pumuckl" mit Volksschauspieler Gustl Bayrhammer in der zweiten Titelrolle.

Auch über reine Nostalgie hinausgehend bietet der Pumuckl auch dem erwachsenen Zuschauer vor allem aufgrund des enormen Sprachwitzes noch heute ein königliches Vergnügen. Die DVD-Veröffentlichungspolitik war bisher recht armselig, der schönen neuen Internetwelt sei dank ist die Fernsehserie jedoch nahezu komplett hier verfügbar.

Alles Gute, lieber kleiner Kobold, denn wie du es selbst schon so schön formuliertest: "Geburtstag ist ein schöner Tag,ich jeden Tag Geburtstag mag!"

Donnerstag, 16. Februar 2012

Musik im TV: The Kills, Lana del Ray and Sir Paul McCartneys grandioses Finale bei den Grammys!

Im Laufe der letzten Woche gab es wieder mal einige exquisite musikalische Darbietungen im US-Fernsehen, die man sich als Musikliebhaber mal zu Gemüte geführt haben sollte.

The Kills spielten bei David Letterman ihre Ballade "The Last Goodbye" aus dem letztjährigen Album Blood Pressures. Sphärisch Klänge aus Mr. Kate Moss Jamie Hinces leicht verstimmt klingendem Keyboard (wie auch immer ein Keybord zu verstimmen ist – indem man es ärgert?) und Alison Mossharts wunderbare Stimme genügen hier um eine traumhaft hypnotisch düstere Atmosphäre zu erzeugen, ein Song wie geschaffen für den Soundtrack zu einem Film von David Lynch. Das offizielle Video zu "The Last Goodbye" ist auch sehr nett und grimassenreich.



Meine Freude an Lana del Ray habe ich ja schon Ende letzten Jahres kundgetan. Die bis dato wohl schönste Darbietung ihrer Überhits "Video Games" lieferte del Rey Anfang dieser Woche in Jimmy Kimmels Late Night Show. Wie immer zurückhaltend und gar verletzlich wirkend, jedoch (nicht wie immer) stimmlich sehr stark und barfuß im kleinen Weißen auch adrett anzusehen haucht Miss del Rey zärtlich ins Mikrofon und variiert auch noch das Ende des Songs auf durchaus gelungene Art und Weise.



Sonntag Nacht wurden in Los Angeles zwischen zahlreichen Werbeblöcken immer mal wieder ein paar Musikpreise vergeben und diverse Liveauftritte gab es bei den Grammys natürlich auch. Verlief die mit Spannung erwartete Wiedervereinigung der Beach Boys noch etwas blutleer und an den bunten Abend auf einer Rentnerkreuzfahrt erinnernd, wusste ein anderer Oldie mehr zu überzeugen: Sir Paul McCartney croonte zunächst seinen lauschig-loungigen aktuellen Song "My Valentine" und trat dann zum krönenden Abschluss der Gala mit dem Medley "Golden Slumbers-Carry That Weight-The End" aus dem Beatles-Album Abbey Road noch ein zweites Mal auf. Als ob das nicht großartig genug gewesen wäre, kamen dann für einen mitreißenden Gitarrenjam auch noch recht hochkarätige Gäste auf die Bühne: Bruce Springsteen, Dave Grohl, Ex-Eagle und Gitarristenlegende Joe Walsh sowie Sir Paul und Band gniedelten auf ihren Klampfen was das Zeug hielt und hatten sichtlich Spaß dabei. Einfach fantastisch!

Freitag, 10. Februar 2012

Ich glotz' TV: 5 Empfehlungen für das Fernsehprogramm von Sa. 11.2. bis Fr. 17.2.

Samstag 11.2. SWR 20.15 Uhr
Ödipussi

Die einzige Frau im Leben von Paul Winkelmann ist seine Mutti – doch dann lernt er eine eher verklemmte Psychologin kennen... Der erste Kinofilm des legendären Loriot, seines Zeichens lustigster Deutscher aller Zeiten, ist eine aberwitzige Ansammlung absurder Szenen. Perfekte, zeitlose, wunderbare Komik., fast so schön wie ein frisches steingrau. Ein Ausschnitt, der Lust auf mehr macht:



Sonntag 12.2. ARD 23.35 Uhr
Fish Tank

Teenie Mia lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter in der englischen Provinz und findet ihr Leben ziemlich trostlos. Das ändert sich, als Mama einen neuen Freund nach Hause bringt, der auch für Mia nicht ganz uninteressant ist. Das absolut intensive, realistisch wirkende und großartig gespielte Sozialdrama im Stile eines Ken Loach hat bei den Filmfestspielen in Cannes 2009 den Preis der Jury gewonnen und läuft jetzt erstmals im deutschen Fernsehen. Mamas neuen Freund Connor spielt Michael Fassbender, der Deutsch-Ire ist dieses Jahr für den Oscar nominiert und einer der kommenden Stars in Hollywood.



Montag 13.2. ARD 22.45 Uhr
Facebook

Über 22 Millionen Deutsche sind aktive Facebook-Nutzer. Doch wie verdient Facebook eigentlich Geld? Und was genau passiert mit unser aller Daten, die wir frisch, fromm, fröhlich frei nahezu täglich hochladen? Durchaus interessante Themen, denen diese Doku da nachgeht. Ach ja, falls noch nicht geschehen: Hier bei adlerkuss rechts oben auf "Gefällt mir" drücken!

Mittwoch 15.2. arte 23.05 Uhr
Oktober

Seit "The Artist" ist ja die Stummfilmhemmschwelle womöglich ja wieder gesunken... In diesem stummen Meilenstein der Filmgeschichte zeichnete "Panzerkreuzer Potemkin"-Regisseur Sergej M. Eisenstein 1927 anlässlich des zehnten Jahrestages die Oktoberrevolution in ebenso beeindruckenden wie propagandistischen Bildern nach. Wem das einem Mittwoch zu spät udn zu schwere Kost ist: Den Film gibt's hier auch in voller Länge bei Youtube.

Donnerstag 16.2. 3Sat 21.45 Uhr
Wiener Opernball 2012: Eröffnung

Den wohl schärfstmöglichen Kontrast zur sozialistischen Revolution in "Oktober" bietet der feudal-elitäre, insgeheim immer noch in alten k. und k. Zeiten schwelgende, traditionelle Wieder Opernball. Bereits ab 20.15 Uhr gibt es bei 3Sat eine Rückschau auf die letzten 50 Opernbälle, bevor am roten Teppich, der selbst in Wien inzwischen "red carpet" heißt, Stars und Sternchen interviewt werden und um 21.45 Uhr schließlich nach den Klängen der österreichischen Bundes- und der Europahymne die Debütantinnen und Debütanten aufs Parkett in der Wiener Staatsoper einziehen. Hach, schmelz! Alles Walzer!

Montag, 6. Februar 2012

Alles Gute! adlerkuss gratuliert Axl Rose zum 50. Geburtstag!

Welcome to the Middle Age! Der legendäre Frontmann von Guns'n'Roses, der vor allem Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre Millionen von Fans begeisterte, wenn er gern auch mal in Rock oder Radlerhosen wie ein Irrwisch über die Stadionbühnen dieser Welt fegte, feiert heute seinen 50. Geburtstag. Auch wenn vom klassischen Line-Up aus größenwahnsinnigen Use-Your-Illusion-Doppelalbumzeiten neben einem etwas in die Breite gegangenen Axl nur noch Keyboarder Dizzy Reed übrig ist und Axls Unzuverlässigkeit beim Einhalten von Terminen zwischendurch selbst Pete Doherty wie einen Musterschüler dastehen ließ, sind Guns'n'Roses nach wie vor aktiv und spielten erst im Herbst in Rio de Janeiro vor über 100000 Zuschauern. Das einzige Deutschlandkonzert von Guns'n'Roses in diesem Jahr findet im Mai in Mönchengladbach statt, eine Stadt, die Axl damals wohl auch nicht meinte, als er "take me down to the paradise city" kreischte. Zum Geburtstag eines des größten Frontmanns der Rockgeschichte gibt es Guns'n'Roses live in Tokio 1992 und Axl hatte ein ganz besonders schönes Outfit gewählt:

Samstag, 4. Februar 2012

Ich glotz' TV: 5 Empfehlungen für das Fernsehprogramm von So. 5.2. bis Fr. 10.2.

Sonntag 5.2. SAT.1 0 Uhr
ran Super Bowl

Im 46. Finale der National Football League stehen sich in Indianapolis die New York Giants und die New England Patriots gegenüber. Auch wenn American Football nur eine langweiligere Version von Rugby ist, begeistert das unfassbare Spektakel um den Super Bowl doch immer wieder. In der Halbzeitpause (ca. 2 Uhr) trällert Madonna höchstpersönlich mit visueller Unterstützung des Cirque de Soleil. Viel Spaß, liebe Arbeitslose und Studenten!

Montag 6.2. arte 22.05 Uhr
Schießen Sie auf den Pianisten

Der charmant-lakonische Pianist Charlie arbeitet in einer Bar und flirtet gern mit Kellnerin Léna. Turbulent wird es, als beide von Gangstern entführt werden... François Truffaults zweiter Film ist eine äußerst gelungene Mischung aus Kriminalgeschichte und Charakterstudie, Chansonnier Charles Aznavour ist absolut hinreißend in der Titelrolle und wer diesen Klassiker der Nouvelle Vague gesehen hat weiß auch, wo Tarantino, der alte Schlawiner, die Idee hernahm, zwei Gangster bei der Arbeit über Trivialitäten plaudern zu lassen.

Mittwoch 8.2. arte 22.55 Uhr
I Killed My Mother

Der homosexuelle, pubertierende Hubert hasst seine alleinerziehende Mutter, außerdem steht sein Coming Out bevor. Xavier Dolan, der Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller von "I Killed My Mother" wurde für diesen Film 2009 als absolutes Wunderkind der Filmwelt gefeiert. In selbstverliebten, aber wunderschönen, frischen und intensiven Szenen zeigt Dolan die tragisch-emotionale Lebenswelt eines übersensiblen Teenagers.



Donnerstag 9.2. 3Sat 21 Uhr
Metropolis

Fritz Langs expressionistischer Science-Fiction-Stummfilm-Klassiker von 1926 ist wohl der größte deutsche Film aller Zeiten und in der hier gezeigten, restaurierten Version ein zweieinhalbstündiges Gänsehauterlebnis. Mag die inhaltliche Botschaft auch simplistisch und naiv wirken, zieht die ungeheure visuelle Wucht, die durch die grandiose orchestrale Musik von Gottfried Huppertz noch verstärkt wird, den Zuschauer auch heute noch in seinen Bann. Muss man gesehen haben!



Freitag 10.2. Super RTL 20.15 Uhr
Duck Tales - Der Film: Jäger der verlorenen Lampe

Zum Abschluss dieser etwas hochkulturlastigen Reihe von Filmempfehlungen mal was anderes: Duck Tales (uuhuu!) entstand Ende der 1980er Jahre und war die langlebigste Disney-Trickserie überhaupt. Im Zentrum des Geschehens standen die Abenteuer von Dagobert Duck und seinen Großneffen Tick, Trick & Track. Die flotte und mich seinerzeit schwer begeisternde Serie kam schließlich auch zu ihrem eigenen Kinofilm. Wie der Titel schon andeutet handelt es sich hier um eine nette Hommage an die Indiana-Jones-Filme, mit der sich das Wochenende wunderbar einläuten lässt.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Eine weitere Mondsafari? Das neue Album von Air im Stream!

Die französischen Synthieschmeichler von Air sind zurück! Drei Jahre nach ihrem letzten (und doch eher enttäuschenden) Album "Love 2" erscheint an heutigen Freitag "Le Voyage Dans La Lune". Die Entstehungsgeschichte des Albums ist eher cineastisch geprägt: 1993 wurde eine kolorierte Version von George Meliés legendärem Ur-Science-Fiction-Film "Le Voyage Dans La Lune" (mit dem Raumschiff im Auge des Monds!) von 1902 entdeckt, der ja auch schon die Smashing Pumpkins und Queen zu Musikvideos inspirierte. Nach mühseliger Restauration bis 2010 fehlte dem Stummfilmschmuckstück nur noch ein neuer Soundtrack. Diese Ehre wurde Air zuteil und die Version des Films mit der von ihnen komponierten Musik feierte schließlich letztes Jahr beim Filmfestival in Cannes eine vielumjubelte Premiere. Air hatten noch nicht genug und beschlossen, ein ganzes von Meliés Meisterwerk inspiriertes Album aufzunehmen, das nun endlich vorliegt.

Und natürlich klimpern und wabern Air auch auf dieser Reise zum Mond mit retrofuturistischem Synthie-, Piano- und Mellotronsound, der mal mehr und mal weniger von Bass und Beats akzentuiert wird. Jedoch klingt dies hier nur selten so anheimelnd süß wie bei Airs erstem Ausflug Richtung Erdtrabanten auf "Moon Safari" 1998 und dankenswerterweise auch niemals so indifferent "loungig" wie viele Air-Tracks aus dem letzten Jahrzehnt.

Die größtenteils instrumental gehaltenen Stücke auf "Le Voyage Dans La Lune" sind oft düster und kalt gehalten, auf dieser dunklen Seite des Mondes war wohl zuletzt David Bowie mit dem Album Low gelandet. Kontrapunkte bieten die groovy zirpenden Beats von "Sonic Armada" und die Single "Seven Stars", auf der Beach-House-Sängerin Victoria Legrand verträumt ins Mikrofon haucht, was dann konsequenterweise auch so klingt, als sei ihr Strandhaus auf Mondsafari. Airs Mondreise ist entrückend, fremdartig und faszinierend – ganz so wie Meliés frühe Filmkunst. Das besondere Schmankerl für Käufer der CD ist sicherlich die beigelegte DVD des restaurierten Films – fast schon ein Muss also auch für Cineasten!

Airs meiner Meinung nach bestes, zumindest aber interessantestes Album seit "Moon Safari" gibt es ab heute überall zu kaufen, bei NPR im Stream und hier gibt's immerhin den Opener "Astronomic Club", der schon einen Hinweis darauf gibt, wo etwa die Reise hingeht: I'll see you on Air's side of the moon.