Freitag, 2. März 2012

Ich glotz' TV: 5 Empfehlungen für das Fernsehprogramm von Sa. 3.3. bis Fr. 9.3.

Sonntag 4.3. 3Sat 17 Uhr
O'Horten

Odd Horten ist ein norwegischer Lokführer aus Leidenschaft. Die anstehende Pensionierung und die damit einher gehende Leere im bisher so strukturierten Alltag bereitet ihm allerdings Schwierigkeiten... Regisseur Bent Hamer ("Kitchen Stories") ist mit O'Horten ein leiser, hin und wieder skurriler und tragikomischer Film im Stile seines Kollegen Aki Kaurismäki aus dem Nachbarland Finnland gelungen. Wunderbar geeignet für einen Sonntag Nachmittag auf dem Sofa.

Sonntag 4.3. BR 0 Uhr
Tod in Venedig

Der in einer Sinnkrise befindliche Komponist Gustav von Aschenbach reist nach Venedig. Dort erblickt er einen hübschen Jüngling, der ihn fasziniert und zunächst inspiriert, bis die Faszination schließlich in Besessenheit umschlägt... Luchino Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle gilt als eine der gelungensten Literaturverfilmungen überhaupt und schlägt den Zuschauer, der bereit ist sich auf das langsame Erzähltempo einzulassen, nachhaltig in seinen Bann. Außerdem glänzt das "musikalisch gewürzte Schauvergnügen" (wie Thomas Mann das Medium Film einmal bezeichnete) mit der überirdisch schönen Musik von Gustav Mahler. Sollte man mal gesehen haben!



Dienstag 6.3. arte 21.10
Die deutsch-französische Atomspaltung

Am 11. März jährt sich der Beginn der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima zum erstem Mal. Im Rahmen des Themenabends "Das Ende des Atomzeitalters?" stellt die Doku von Ralph Gladitz die diametral entgegengesetzte Haltung zur Atomenergie in den Nachbarländern Frankreich und Deutschland vor, lässt Befürworter und Gegner zu Wort kommen und bleibt dabei selbst betont neutral. Ein Blick über den Rand des deutschen Konsenstellers kann nicht schaden.

Dienstag 6.3. ARD 0.20 Uhr
Die Ausgebufften

Und nach Visconti noch ein ganz anderer Film für Nachtschwärmer oder Besitzer von Video- bzw. neumodischen Festplattenrekordern: Die beiden Herumtreiber Jean-Claude (ein 25jähriger Gérard Depardieu!) und Pierrot nehmen sich, worauf sie grade Lust haben: Autos, Geld oder auch Frauen. Als sich eine flüchtige Sexbekanntschaft erschießt, nehmen die Hallodris Kontakt zu deren Sohn auf. Nachdem dieser seinen ehemaligen Gefängniswärter erschießt, stehen unsere Bombenleger Jean-Claude und Pierrot plötzlich als Mörder da... Auch 6 Jahre nach 1968 sorgte der sexuell explizite Film, dessen Protagonisten so sehr jenseits der bürgerlichen Moral agieren in Frankreich für einen veritablen Skandal. Grotesk, komisch und mal was ganz anderes.

Mittwoch 7.3. BR 19 Uhr
Auf dem Nockherberg

Zum traditionellen Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg versammeln sich auch dieses Jahr wieder zahlreiche Landes- und Bundespolitiker um im ebenso traditionellen "Derblecken" kabarettistisch mal mehr und mal weniger feingeistig veralbert zu werden. Luise Kinseher wird zum zweiten Mal in der Rolle der Mama Bavaria die Festrede halten und Seehofer, Ude & Co. ordentlich die Leviten lesen. Man decke sich mit Starkbier ein, lache mit oder betrachte zumindest fasziniert die Gepflogenheiten der Eingeborenen im Südosten der Republik.

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