Sonntag, 14. Oktober 2012

Dojos' warme Platten: Moonface with Siinai - Heartbreaking Bravery

"Heartbreaking Bravery Exists." mit dieser anrührenden und selbstgewissen Zeile beginnt das neue Album von Moonface: "Heartbreaking Bravery." Wie in allen Projekten an denen Spencer Krug beteiligt ist, nimmt sich der Sänger von Wolf Parade und Sunset Rubdown auch hier viel Platz für Andeutung und große Geste.

Mit beschwörerischer Eleganz öffnet sich der Titeltrack, und ein bisschen klingt die staubig, liebliche Atmosphäre wie aus einem postapokalyptischem Hawaii. Dieser verhangene Halbzustand wirkt wie eine Petrischale für Krugs Vocals, die ominös und bildhaft zwischen Prophezeiung und Kinderreim verschwimmen. "I've got the Blood and the cause to bleed / because i've got the Blood, but not the Bloodlust you need."

Nahtloser als diese Worte ist der Übergang in den nächsten Track "Yesterdays Fire". Einer grungig industriellen Hymne die wuchtig und dezent an Bowie und Neil Young vorüberschleicht, bis sich "Shitty City" aus dem Album freischält. Ein Song der sich nach einem elektroiden Sperrfeuer schließlich als feinfühliger Synthiehit entpuppt, und ähnlich elektrisierte Lyrics bereithält: "Blowing all around / In our House / And our hearts / It's a house / Of cards."

Irgendwo zwischen Secret Life of Arabia und All Saints taucht das Album weiter durch seine mantraartige Coolness, schafft es aber immer wieder sich unaufdringlich ins epische zu schleichen. Ob im geschmeidigen "Quickfire, i tried", im intimen "Headed for the Door" oder in "Teary eyes, bloody lips." das kuschliger klingt als die Textzeile "Teary eyes, and bloody lips / Make you look like Stevie Nicks" vermuten lässt.

Was bleibt ist der letzte Track "Lay your Cheek on down." Eine Ballade die mit dem kargen Zauber der Pixies und der grazilen Wucht von Tears for Fears liebäugelt, sich dann aber unter Krugs Pathos in die ganz eigene Genialität davonschrammelt. "Heartbreaking Bravery" verklingt also mit einer Erkenntnis die keineswegs überrascht, aber doch in einem ganz neuen Licht dasteht: "Heartbreaking Bravery Exists."

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