Samstag, 23. Mai 2015

Eurovision Song Contest 2015: Das traditionelle Trinkspiel

Heute Abend ist es wieder so weit, in Wien findet der 60. Eurovision Song Contest  (früher im deutschen Sprachraum oftmals frankophiler als Grand Prix Eurovision de la Chanson bekannt) statt – eines der größten Showspektakel der Welt, das alljährlich höchst interessante Einblicke in die Befindlichkeiten und Geschmäcker unseres vielfältigen Kontinents bietet. In diesem Jahr gibt es neben unter anderem einen goldenen Israeli und eine georgische Xena zu bestaunen. 

Auch dieses Jahr bietet adlerkuss natürlich wieder über Mediafire zum direkten Download das beliebte , feuchtfröhliche adlerkuss-ESC-Trinkspiel fürs heimische Sofa. 5464 Trunkenbolde, die das Trinkspiel in den letzten vier Jahren bereits runtergeladen haben, können ja nicht irren!

Und für die Wartezeit bis es endlich losgeht eignet sich natürlich die urkomische Eurosong-Episode der irischen Sitcom Father Ted, eine hervorragende FAZ-Analyse der ESC-Siegertitel der vergangenen zehn Jahre, einen tollen 8-Bit-Eurovision-Song-Generator und außerdem könnt ihr beim offiziellen Eurovision-Matchmaker höchst wissenschaftlich fundiert herausfinden, in welchem Eurovision-Jahrzehnt ihr euch am meisten zuhause fühlt. 

Dienstag, 19. Mai 2015

Eurovision Song Contest 2015: Tippzettel für die Semifinals feat. Eurovision's Greatest Hits - Die Show in voller Länge

Ich bin verliebt in dieses Märchen, auch wenn es manchmal weh tut: Die Eurovisionswoche ist angebrochen, ein Fanal für den europäischen Gedanken, für Völkerverständigung in dieser schweren Zeit und für sowohl begeisterndes als auch erschütternd katastrophales Liedgut. Heute Abend steigt in Wien das erste Halbfinale, das im TV ab 21 Uhr gleich von zwei Hitsendern, nämlich Phoenix und EinsFestival übertragen wird und von den Fernsehlosen hier live im Internet verfolgt werden kann. Natürlich bin ich Nerd genug um auch für das Halbfinale Tippzettel vorzubereiten, die die fellow nerds hier (1. Halbfinale) und hier (2. Halbfinale) herunterladen können. Das Tippspiel fürs Finale und das zurecht immer sehr beliebte Trinkspiel folgen natürlich auch noch rechtzeitig.

Der Eurovision Song Contest feiert dieses Jahr ja seinen 60. Geburtstag (und das 59 Jahre nach der Premiere...) und dieses Jubiläum war bereits vor einigen Monaten mit einer großen Nostalgieshow in London begangen worden, bei der es ein Wiedersehen mit vielen großen Hits und (großen) Künstlern der ESC-Geschichte gab. Die Show bereitet durchaus Vergnügen, selbst wenn man es nur rührend findet, mit wie viel Inbrunst die im Publikum versammelte ESC-Gemeinde den legendären Gassenhauer "Fly on the Wings of Love" von den dänischen Olsen Brothers oder das Song-Contest-Medley von Mr. Eurovision Johnny Logan mitsingt und zelebriert. Außerdem unter anderem noch dabei: die aktuelle Siegerin Conchita, die euphorische Loreen, die ein bisschen friedliche Nicole und die hart rockenden Lordi, hallelujah! Wunderbare 90 Minuten also, um einen eurovisionlosen Abend dieser Woche mit Sinn zu erfüllen.




Samstag, 16. Mai 2015

Top 5 der besten Lieder beim Eurovision Song Contest: Die 50er Jahre

Steht auf wie ein Phoenix, liebe Eurovisionfreunde - es ist wieder so weit. Heute in einer Woche wird im großen Finale in Wien der Sieger des 60. Eurovision Song Contests gekrönt. Zuvor wagt adlerkuss heute jedoch einen Blick ganz weit zurück in die Anfänge des Grand Prix Eurovision de la Chanson und kürt die 5 besten Songs der Wettbewerbe aus den ersten Jahren 1956 bis 1959.

5. Michèle Arnaud: Ne Crois Pas (1956)

Beim insgesamt musikalisch eher unspannenden allerersten Grand Prix Eurovision de la Chanson 1956 in Lugano wurde nur die Punktezahl des Siegertitels aus der Schweiz bekannt gegeben, man kann also durchaus behaupten, dass die für Luxemburg angetretene Französin Michèle Arnaud mit ihrem zum Mitwippen einladenden, schmissigen Chanson "Ne Crois Pas" immerhin Platz 2 erreicht hatte. Ein noch heute frisch klingender Song, der auch auf einem aktuellen Album von ZAZ ein Plätzchen finden könnte. Leider gibt es vom relativ schrecklichen Siegertitel abgesehen keine Bildaufnahmen der Erstausgabe unseres Lieblingsmusikwettbewerbs.



4. Danièle Dupré: Tant De Peine (1957)

Auch im Eurovisionsjahr 1957 bereiten die meisten der dargebotenen Songs, ob das nun Deutschland mit Telefon am Ohr oder Österreich im Zwiegespräch mit einem Pony ist, dem unter fünfundachtzigjährigen Hörer aus heutiger Perspektive eher Schmerzen - eine Ausnahme ist ausgerechnet das Lied, das die Schmerzen bereits im Titel trägt (auch wenn die deutsche Moderatorin des vom Hessischen Rundfunks veranstalteten ESC den Titel im Freistil als "Warum bin ich so traurig" übersetzt). Mit dem mit dunkler Stimme vorgetragenen Schmachtseufzer erreichte Danièle Dupré für Luxemburg Platz 4.




3. Birthe Wilke: Uh, jeg ville ønske jeg var dig (1959)

Birthe Wilke hatte schon zwei Jahre zuvor beim ESC Mut bewiesen, als sie zum Abschluss ihres Songs skandalträchtig Duettpartner Gustav Winckler ausführlich und intensiv auf offener Bühne küsste. Ebenso recht selbstbewusst besingt die Dänin im leicht swingenden Ohrwurm "Uh, jeg ville ønske jeg var dig" wie schön es wäre, das eigene Gegenüber zu sein, wenn auch nur um sich dann selbst anfassen zu können. Für diese Narzissmushsymne reichte es im bisherigen Rekordteilnehmerfeld von immerhin 11 Nationen zu Platz 5. Daduda dadei dadu!




2. Jean Philippe: Oui Oui Oui Oui (1959)

Mit dem im Klang ebenso wie im Titel sehr lebensbejahenden Chanson erreichte der Franzose mit dem sehr klischeehaft französischen Namen beim französischen Heimspiel in Cannes 1959 den dritten Platz. Ein Welthit (in Frankreich) wurde der Song dann aber erst ein Jahr später in der Dean-Martin-in-Las-Vegas-Version von Sacha Distel.




1. Domenico Modugno: Nel blu dipinto di blu (1958)

Der mit weitem Abstand beste Song der Eurovision-Bewerbe der 50er Jahre, die ein gutes Beispiel dafür sind, dass früher sicher nicht alles besser war und die gute alte Zeit oftmals auch einfach nur sehr alt, wurde zwar beim ESC in Hilversum nur Dritter, aber dafür ein weltweiter Hit, die Nummer 1 der amerikanischen Billboard Charts und der erste Grammy-Gewinner überhaupt. Meine Generation wurde von den Gipsy Kings mit dem herrlichen Ohrwurm "Volare" infiziert und Millionen von Fußballfans und -spielern trällern oder eher grölen die Melodie bis heute um den Einzug ihrer Mannschaft in ein Endspiel zu feiern.


Und bereits im Mai 2016: Die Top 10 der besten Lieder beim Eurovision Song Contest - Die 60er Jahre! Bleiben Sie uns bis dahin gewogen!

Donnerstag, 14. Mai 2015

Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker in voller Länge anschauen!

Neben dem Klassik Open Air in Nürnberg ist das seit 2004 jährlich vor herrlicher Kulisse im Schlossgarten Schönbrunn stattfindende Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker eines der größten europäischen Open-Air-Veranstaltungen für klassische Musik und zieht meist mehr als 100000 Zuschauer in die kaiserlich-königlichen Grünanlage im Wiener Westen.

Heute Abend war es wieder so weit und die Wiener Philharmoniker präsentierten unter der Leitung von Zubin Mehta ein eher skandinavisch geprägtes Konzertschmankerl, unter anderem mit der durch die Allgegenwart als Werbeträger für Margarine, Bier etc. enorm bekannten Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg.

Dem leiwanden ORF sei Dank konnte das Ereignis nicht nur direkt vor Ort in Sisis Hinterhof verfolgt werden, sondern es war auch live im Fernsehkastl zu sehen. In der Mediathek von 3Sat ist das Konzert noch eine Woche lang in voller Länge verfügbar.

Als Bonus gibt es hier noch das wirklich tolle Konzert vom Vorjahr in voller Länge. Die musikalische Leitung hatte Christoph Eschenbach (der Bond-Bösewicht unter den Stardirigenten), Solist an den Tasten war Lang Lang. Mein Anspieltipp ist ab Minute 11:00 die eindringliche und abgefahrene symphonische Dichtung Mazeppa von Franz Liszt.