Freitag, 25. März 2016

Manche mögen's heiß - auch am Karfreitag.

Im Januar dieses Jahres hatte die Piratenpartei (ja, die gibt's noch) auf deren Webseite eine Liste von über 700 (!) Filmen veröffentlicht, die die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) seit 1980 von einer öffentlichen Aufführung an stillen Feiertagen wie dem heutigen Karfreitag ausgeschlossen hat, und das mit der schönen Begründung, dass sie "dem Charakter dieser Feiertage so sehr widersprechen, dass eine Verletzung des religiösen und sittlichen Empfindens zu befürchten ist".

Abgesehen davon, dass es von regulärem Jugendschutz abgesehen auch bei potenziell geschmacklosen Machwerken wie "Großangriff der Zombies" und "Jungfrau unter Kannibalen" jedem selbst überlassen sein sollte, wann und wo diese Filme geschaut werden, enthält die Liste auch unzählig viele an Harmlosigkeit nicht mehr zu überbietende Komödien und Klassiker, sodass man bei Betrachtung vor lauter Kopfschütteln kaum noch dazu kommt, sich vor zu nehmen, diese tollen Filme bei nächster Gelegenheit (der heutige Karfreitag bietet sich an!) wieder einmal zu schauen. Unter anderem das religiöse und sittliche Empfinden verletzen könnten laut der Liste zum Beispiel der Klassiker "Die Feurzangenbowle" mit Heinz Rühmann, Disneys Meisterwerk "Mary Poppins" (gibt's bei Netflix) und auch die wohl beste amerikanische Komödie aller Zeiten: Billy Wilders "Manche mögen's heiß" mit Tony Curtis, Jack Lemmon und Marilyn Monroe. Und diesen aberwitzigen Spaß schauen wir uns jetzt gleich mal an! Viele Grüße an die weltfremde FSK.


Freitag, 18. März 2016

I love my friends, they're all so arty: Das Frankfurter Städel bietet einen kostenlosen Onlinekurs über "Moderne" Kunst!

Das renommierte Frankfurter Museum Städel wartet mit einem ganz besonderen Schmankerl für Kunstinteressierte und solche, die es noch werden wollen, auf: In einem umfangreichen Onlinekurs bringt uns das Museum anhand von 250 Werken aus dem eigenen Bestand die Kunstgeschichte von 1750 bis heute näher - und zwar kostenlos und zeitlich flexibel immer dann wenn wir Lust haben.

Dabei werden nicht die Werke einfach chronologisch nacheinander abgearbeitet, sondern vielmehr handelt es sich um fünf aufeinander aufbauende Module, beginnend mit einer kleinen Schule des Sehens im ersten Modul (mit dem ich mich aktuell ganz begeistert beschäftige) über Stile, Strömungen und Epochen im dritten Teil bis hin zum abschließenden fünften Modul, das sich dann mit den Aufgaben eines Museums beschäftigt.

In allen Abschnitten kombiniert der sehr schick gestaltete und insgesamt auf ca. 40 Stunden angelegte Kurs umfangreiches Filmmaterial (mit dem trotz seiner ungeheuren Blasiertheit doch stets sympathischen Schauspieler Sebastian Blomberg und Fiep-Pieps-Musik von Boys Noize), in der Länge gerade richtige Infotexte und interaktive Aufgaben. Zudem bieten sich an allen Stellen noch Möglichkeiten, tiefer in die jeweilige Materie einzusteigen und mehr über Künstler, Epochen, Wechselwirkungen und so weiter zu erfahren. Kurzum, ein wunderbares Weiterbildungsangebot mehr für Einsteiger als für Experten und ein schöner Gegenpol zur allgegenwärtigen Minimalinformation aus Buzzfeed-Listen und "Everything you need to know about everything in 2 minutes"-Videos, die unsere sozialen Medien mit sich bringen.

Hier der Trailer zum Projekt:



Und nochmal der Link direkt zum Kurs. Viel Vergnügen, ihr Bildungsbürger (in spe)!