Donnerstag, 12. Mai 2016

Top 10 der besten Lieder beim Eurovision Song Contest: Die 60er Jahre (Platz 10-6)

Im Vorjahr blickte adlerkuss auf die ganz frühen Jahre des Eurovision Song Contests in den 50er Jahren zurück, nun ist das nächste Jahrzehnt an der Reihe. In den schwingenden 60er Jahren wandelte sich der Sound beim Eurovision Song Contest vom eher hüftsteifen Chanson zu poppigeren Klängen und überdies hielt 1968 auch die Farbe bei den Fernsehübertragungen Einzug. Nach Betrachtung aller zehn Wettbewerbe des Jahrzehnts in den letzten Wochen hier Platz 10 bis 6 der gnadenlos subjektiven Top 10 der besten Lieder beim Eurovision Song Contest in den 1960er Jahren.




10. Bryan Johnson: Looking High High High

Als allererster Interpret des neuen Jahrzehnts ging Bryan Johnson mit Startnummer 1 beim ESC 1960 (unter anderem trat hier auch ein gewisser Rudi Carrell für die Niederlande auf) ins Rennen. Der Songtitel der schmissigen Nummer "Looking High High High" könnte auch eine Kifferhymne von Afroman sein, bezieht sich hier aber auf die Orte (zu denen auch "low, low, low" gehört), an denen der arme Bryan suchen würde, wenn seine Geliebte verschwinden würde.




9. Emilio Pericoli: Uno per tutte

1963 croonte sich Emilio Pericoli mit einer swingenden Liebesballade auf Platz 3 beim ESC in London. Der Sprecher im Song entpuppt sich dabei als frühes Vorbild für Lou Begas Mambo Nr. 5, denn auch hier wird gleich mehreren Damen (genauer gesagt Claudia, Nadia, Julia und Laura, von denen wir der Inszenierung sei Dank auch jeweils ein Foto zu sehen kriegen) die Liebe gestanden. Dieser Schlingel!



8. The Allisons: Are You Sure?

Die Allisons waren eine Art britische Antwort auf die Everly Brothers, ohne allerdings im echten Leben Brüder zu sein. Dies tut dem feinen Harmoniegesang bei ihrem Auftritt beim ESC von 1961 in Cannes jedoch keinerlei Abbruch. Die musikalische Nachfrage, ob die Geliebte sich denn wirklich trennen wolle, wurde auch zum einzigen Hitparadenerfolg der Allisons.




7. Sandie Shaw: Puppet On a String

Der an klassische Cabaret-Nummern erinnernde, groovende Siegertitel beim Wiener ESC von 1967 im Rummelplatzsound ist bis heute der erfolgreichste Song der Wettbewerbsgeschichte in den deutschen und österreichischen Charts und gleichzeitig natürlich textlich mit der Beschreibung des selbsterklärten "Hampelfräuleins" (so die schicke Übersetzung des österreichischen Kommentators) in den Händen des Geliebten ein feministischer Albtraum. Zur Freude aller Ornithologen veröffentlichte Sandie Shaw auch noch eine deutsche Version des Liedes mit dem schönen Titel "Wiedehopf im Mai".




6. Udo Jürgens: Warum nur, warum?

Da ein Feuer das einzig bestehende Band zerstörte, gibt es vom Eurovision Song Contest 1964 keine Videoaufnahmen. Doch auch nur mit Standbildern illustriert bleibt Udo Jürgens herrlich schwelgerischer Chanson überwältigend bezaubernd. Nach diesem Auftritt sollte Udo Jürgens auch in den nächsten beiden Jahren zum Wettbewerb zurückkehren und schließlich mit einem Dankeschönlied an die Geliebte triumphieren. Sehr schick ist auch die englische Coverversion des britischen Sinatra Matt Munro mit dem Titel Walk Away.




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