Sonntag, 27. Februar 2011

adlerkuss im Kino: The King's Speech

Albert, genannt Bertie (Colin Firth), ist nicht nur der zweitälteste Sohn des britischen Königs George V., sondern auch starker Stotterer. Da sich die eine oder andere öffentliche Rede nicht vermeiden lässt und herkömmliche Behandlungsmethoden gescheitert waren, sucht Berties Frau Elizabeth (Helena Bonham Carter) Hilfe bei dem australischen Schauspieler und Sprachtherapeut Lionel Logue (Geoffrey Rush). Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Männern, die nicht reibungslos bleibt, jedoch umso wichtiger wird, als Bertie nach dem Tod seines Vaters und der Abdankung seines Bruders König wird und seinem Volk im Angesicht des nahenden Zweiten Weltkrieges rhetorischen Beistand leisten muss.

Regisseur Tom Hoopers Historiendrama geht mit 12 Nominierungen in die Oscarverleihung und tatsächlich handelt es sich bei "The King's Speech" um ein ganz großartiges Kinoerlebnis. Vor allem die fast kammerspielartigen Szenen zwischen Geoffrey Rush und dem überragenden Colin Firth mit brillanten, scharfzüngigen Dialogen sind ein wahrer Genuss. Wie Firth Berties Wandlung vom verunsicherten Stotterer, der sich scheut, die Verantwortung der Königsrolle zu übernehmen, zur strahlenden Figur des Landesvaters glaubhaft und subtil mit Leben füllt ist beeindruckend und berührend.

Die Tatsache, dass der Aufbau der Lehrer-Schüler-Geschichte einer recht konservativen Struktur folgt (die einen Kritiker zu einem verblüffenderweise nicht ganz von der Hand zu weisenden Vergleich mit "Karate Kid" verführte), fällt nicht weiter ins Gewicht, da der Film aufgrund seiner Dialoge und seiner Darsteller, ergänzt durch wunderbare visuelle Ausstattung und Musik zu einem absolut überzeugenden, warmherzigen und humorvollen, wahrhaft königlichen Vergnügen wird.

Deutscher Kinostart: 17.02.
Wertung: 4,5 von 5 Adlern



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