"Verblendung" ist der erste Teil von Stieg Larssons unfassbar erfolgreicher "Millennium"-Romantrilogie, die bereits vor zwei Jahren fürs schwedische Fernsehen verfilmt worden war. Da die Bücher jedoch auch auf dem US-Markt sehr beliebt waren und ausländischen Filmproduktionen jenseits des großen Teichs grundsätzlich eher mit Stirnrunzeln begegnet wird, musste natürlich eine US-Adaption des Stoffes her. Der mit düsteren Thrillerstoffen ja durchaus vertraute "Sieben"-Regisseur David Fincher inszenierte einen hochklassigen und harten Film, der der Vorlage mehr als gerecht wird, ja sogar die eine oder andere holprige Stelle des Romans eleganter zu lösen versteht.
Daniel Craig überzeugt als Journalist und "Anti-Bond" Blomkvist, der angenehm zurückhaltend und wenig heldenhaft angelegt ist. Absolut im Zentrum des Geschehens steht jedoch, wie es der Originaltitel schon sagt, "the girl with the dragan tattoo". Newcomerin Rooney Mara spielt mit vollem Körpereinsatz, ihre beeindruckende Lisbeth Salander ist gnadenlos tough, zeigt aber auch immer wieder ihre unsichere, verletzliche Seite. Die starken schauspielerischen Leistungen werden ergänzt von Finchers stilisicherer und eleganter Inszenierung eines düsteren Schweden in blauen Farbtönen und der hypnotischen Filmmusik von Trent Reznor und Attacus Ross. "Verblendung" ist ein spannender und intelligenter Thriller für Erwachsene. Fortsetzung folgt hoffentlich...
Deutscher Kinostart: 12.01.
Wertung: 4,5 von 5 Adlern

Für den atemberaubend fantastischen Trailer gäbe es 6 von 5 Adlern:
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