Montag, 15. April 2013

Das klingt nach mehr: Erste Songs aus den neuen Alben von Beady Eye und The National!

The National und Beady Eye – erstere werden als neben Arcade Fire großartigste Indieband des Planeten bejubelt, letztere gelten bösen Zungen und Federn (zu Unrecht!) als kreativlose Resterampe von Oasis, die zum Ende hin selbst ja schon (zurecht!) als kreativlose Resterampe ihrer selbst gegolten hatten. Beide Bands bringen in nächster Zeit ihr neues Album raus, beide haben ein erstes Lied daraus vorgestellt und anders als zuletzt Depeche Modes enttäuschende Single (die vom Album in voller Länge noch spielend unterboten worden war) machen diese zwei neuen Werke Lust auf mehr.

The National's letztes Album "High Violet" wurde auf diesen Seiten als beste Musikveröffentlichung 2010 gewürdigt und die erste Single "Demons" aus dem am 21. Mai erscheinenden und schon jetzt vorbestellbaren Album "Trouble Will Find Me" kann die hohen Erwartungen durchaus erfüllen. Song- und Albumtitel deuten hier bereits an, dass The National auch 2013 noch düster, delikat und melancholisch bleiben. "Demons" klingt hier interessanterweise ein bisschen wie eine Mischung aus Bright Eyes' wunderbarer Ballade "Easy/Lucky/Free" (und die gewisse Ähnlichkeit setzt sich dabei sogar im Video fort) und einem Song von Leonard Cohen, bleibt durch Matt Berninger's ohrenschmeichelnden Bariton aber unverwechselbar The National:



Beady Eyes in der Kritik eher durchgefallenes Debütalbum "Different Gear Still Speeding" aus dem Jahr 2011 ist mit seinem natürlich an Idole wie Byrds, Kinks und John Lennon angelehnten, aber äußerst unterhaltsamen und mit feinen Melodien ausgestattetem in Sixtiesnostalgie schwelgenden Sound deutlich besser gewesen als sein Ruf. Der Sound von "Flick of the Finger", dem ersten Song aus dem neuen Album "BE", das am 10. Juni erscheint, überrascht doch etwas: Getragen von einem majestätisch-fetten Bläsersatz und einem treibenden Beat bietet der Song psychedelischen Rock, keinen Refrain und einen Liam Gallagher, der wohl seit 1995 nicht mehr so gut bei Stimme war. Außerdem gibt es noch ein gesprochenes, hochpolitisches Zitat aus Peter Weiss' Theaterstück "Marat/Sade" aus den (dann doch wieder) 60er Jahren, dem auch der Songtitel entnommen ist. Das Stück wird als Opener des neuen Albums fungieren und scheint dafür bestens geeignet zu sein:




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