So, das inzwischen auch schon ein Weilchen zurückliegende 2016 fand man gemeinhin dank erfolgreicher Populisten allerorten und fliegengleichem Prominentensterben als Jahr ja eher so medium. Höchste Zeit für einen Rückblick auf die schönen Dinge des Jahres: Songs und Filme. Sowohl die musikalischen als auch die cineastischen Highlights des zurückliegenden Jahres werden hier bei adlerkuss heute und in den nächsten Tagen (Wochen?) nochmal in ungeheuer subjektiven Top-10-Listen vorgestellt . Los geht es mit den besten Liedern des Vorjahrs, ausgewählt sind die Songs jedoch wieder mit dem Vorbehalt, keine Lieder zu verwenden, die auf einem der meiner bescheidenen Meinung nach zehn besten Alben des Jahres zu finden sind. Mithilfe dieser nerdigen Spielregel ist es deutlich leichter, versteckte Perlen und Einzelveröffentlichungen zu ihrer wohlverdienten Erwähnung kommen zu lassen. Hier nun also Platz 10-6 der besten Songs des Jahres, die nicht gleichzeitig auf einem der zehn besten Alben des Jahres 2016 enthalten sind:
10. The Stone Roses: Beautiful Thing
Die legendären Stone Roses lassen auf ihrem erst zweiten neuen Song nach 21 (!) Jahren Pause ihren klassischen Sound der Madchester-Ära aufleben. Es groovt und funkt bei Drums, Bass und John Squires Gitarrenhexerei, dazu Ian Browns lässig vorgetragene Vocals mit viel Hall. Das wird heutzutage keine neuen Hörerschichten mehr vom Hocker reißen, ist für Fans aber definitiv ein schönes Ding.
9. LVL UP: Pain
Ein wunderbares Liebeslied des Quartetts aus New York für eine Person, der in der Vergangenheit schlimmes angetan wurde und zugleich ein wunderbares Hasslied dem damaligen Übeltäter gegenüber. Sehr clever konstruiert weichen die Worte und die eingängige College-Indie-Rock-Melodie, die in der ebenso düsteren, wie letztlich kraftlosen Drohung “I hope you’re cold/ I hope you grow old/ And never find love” münden, zuletzt einem kraftvollen Gitarrengewitterlärm, der bloße Emotion ausdrückt.
8. dodie: Sick of Losing Soulmates
dodie ist ein britischer YouTube-Star, die dort schon seit vielen Jahren ungeheuer erfolgreich eigene Lieder und Coverversionen postet sowie wie Youtube-Stars es nun einmal tun ungeheuer viel vor sich hin plappert. Im November 2016 veröffentlichte dodie ihre erste EP und das Glanzstück ist die sparsam instrumentierte, herzzereißende Ballade "Sick of Losing Soulmates": "I can finally see you're as fucked up as me so how do we win?". Hach.
7. Whitney: No Woman
So schön können Trennungsssongs sein: Die Folkballade der Band aus Chicago, die hier eher im Kalifornien in der Siebziger Jahre auf America's Ventura Highway unterwegs zu sein scheint, ist im besten Sinne nostalgische, wehmütige Sommer-Roadtrip-Musik mit gloriosen Trompeten und tiefen Gefühlen.
6. Oliver Gottwald: Mustangmann
Die Verwandlung des altbekannten Max Mustermann in den Mustangmann ist eine fröhlich-beschwingte Ode ans Ausprobieren neuer Dinge auf Kosten altbekannter Handlungsmuster und beweist einmal Gottwalds Talent und Sinn für den hintersinnigen Ohrwurm mit Tanzappeal. Nach der "Lieblingslieder"-EP, die im Frühjahr kommen soll unbedingt Ausschau halten!
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