The National und Beady Eye – erstere werden als neben Arcade Fire großartigste Indieband des Planeten bejubelt, letztere gelten bösen Zungen und Federn (zu Unrecht!) als kreativlose Resterampe von Oasis, die zum Ende hin selbst ja schon (zurecht!) als kreativlose Resterampe ihrer selbst gegolten hatten. Beide Bands bringen in nächster Zeit ihr neues Album raus, beide haben ein erstes Lied daraus vorgestellt und anders als zuletzt Depeche Modes enttäuschende Single (die vom Album in voller Länge noch spielend unterboten worden war) machen diese zwei neuen Werke Lust auf mehr.
The National's letztes Album "High Violet" wurde auf diesen Seiten als beste Musikveröffentlichung 2010 gewürdigt und die erste Single "Demons" aus dem am 21. Mai erscheinenden und schon jetzt vorbestellbaren Album "Trouble Will Find Me" kann die hohen Erwartungen durchaus erfüllen. Song- und Albumtitel deuten hier bereits an, dass The National auch 2013 noch düster, delikat und melancholisch bleiben. "Demons" klingt hier interessanterweise ein bisschen wie eine Mischung aus Bright Eyes' wunderbarer Ballade "Easy/Lucky/Free" (und die gewisse Ähnlichkeit setzt sich dabei sogar im Video fort) und einem Song von Leonard Cohen, bleibt durch Matt Berninger's ohrenschmeichelnden Bariton aber unverwechselbar The National:
Beady Eyes in der Kritik eher durchgefallenes Debütalbum "Different Gear Still Speeding" aus dem Jahr 2011 ist mit seinem natürlich an Idole wie Byrds, Kinks und John Lennon angelehnten, aber äußerst unterhaltsamen und mit feinen Melodien ausgestattetem in Sixtiesnostalgie schwelgenden Sound deutlich besser gewesen als sein Ruf. Der Sound von "Flick of the Finger", dem ersten Song aus dem neuen Album "BE", das am 10. Juni erscheint, überrascht doch etwas: Getragen von einem majestätisch-fetten Bläsersatz und einem treibenden Beat bietet der Song psychedelischen Rock, keinen Refrain und einen Liam Gallagher, der wohl seit 1995 nicht mehr so gut bei Stimme war. Außerdem gibt es noch ein gesprochenes, hochpolitisches Zitat aus Peter Weiss' Theaterstück "Marat/Sade" aus den (dann doch wieder) 60er Jahren, dem auch der Songtitel entnommen ist. Das Stück wird als Opener des neuen Albums fungieren und scheint dafür bestens geeignet zu sein:
Montag, 15. April 2013
Dienstag, 12. März 2013
Ein kleines bisschen Horrorschau: US-Serie "American Horror Story" jetzt neu im TV und online zu sehen
Die Harmons ziehen von der Ostküste in ein altehrwürdiges Herrenhaus in Los Angeles, das eine dunkle Vergangenheit hat und in dem es auch jetzt nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Familie Harmon hat jedoch zudem und in erster Linie mit den ganz eigenen Dämonen zu kämpfen: Mutter Vivien hatte eine Fehlgeburt erlitten, Vater Ben eine Affäre mit einer seiner Studentinnen hinter sich und Tochter Violet ist in der Pubertät. Im und zusätzlich zum bösen Haus bekommt es Familie Harmon auch noch mit einer ganzen Reihe von denk- und merkwürdigen Figuren zu tun: Neben der ebenso herrischen wie eleganten alternden Südstaatenlady von nebenan und ihrer hellseherischen Tochter mit Down-Syndrom wären da auch noch der Freund der Tochter, der Schulmassakerfantasien hegt, die Haushälterin, die für Frauen aussieht wie zerknitterte 70, für Männer jedoch wie sexy und verführerische 19 Jahre alt, der Mann mit dem halbverbrannten Gesicht, der aufgrund leidvoller eigener Erfahrung vor dem Haus warnen möchte und nicht zuletzt ein stummer mysteriöser Mann im Fetisch-Ganzkörperlatexanzug...
Ich bin beileibe kein Serienjunkie, doch hier ist mal wieder etwas, das mich ordentlich begeistert: "American Horror Story", bietet psychologischen Horror in der besten Tradition der American Gothic Fiction und verknüpft dabei Charakterinnenansichten und äußeren Horror als Musterbeispiel für das Unheimliche im Freudschen Sinne, das Unvertraute im Vertrauten.
Die Serie aus der Feder von Ryan Murphy und Brad Falchuk, den Machern der Schönheitschirurgensaga "Nip/Tuck", teilt mit jener neben einer sehenswerten Kameraarbeit auch eine etwas abseitige und dennoch handfeste Thematisierung von Sexualität. Zum Referenzrahmen gehören aber sicherlich auch Klassiker des Fernsehgrusels wie "Twin Peaks", wo die Nachbarschaft ebenfalls von höchst skurrilen Charakteren bevölkert ist, "Lost" und auch "The Twilight Zone".
Die zweite Folge von "American Horror Story" läuft am kommenden Donnerstag um 22.30 auf Sixx (ja, es gibt einen TV-Sender dieses Namens). Die ersten drei Folgen und in den kommenden Wochen auch alle weiteren gibt es auch kostenlos und völlig legal hier im Internet zu sehen. Viel Vergnügen und schöne (Alb-)Träume!
Ich bin beileibe kein Serienjunkie, doch hier ist mal wieder etwas, das mich ordentlich begeistert: "American Horror Story", bietet psychologischen Horror in der besten Tradition der American Gothic Fiction und verknüpft dabei Charakterinnenansichten und äußeren Horror als Musterbeispiel für das Unheimliche im Freudschen Sinne, das Unvertraute im Vertrauten.
Die Serie aus der Feder von Ryan Murphy und Brad Falchuk, den Machern der Schönheitschirurgensaga "Nip/Tuck", teilt mit jener neben einer sehenswerten Kameraarbeit auch eine etwas abseitige und dennoch handfeste Thematisierung von Sexualität. Zum Referenzrahmen gehören aber sicherlich auch Klassiker des Fernsehgrusels wie "Twin Peaks", wo die Nachbarschaft ebenfalls von höchst skurrilen Charakteren bevölkert ist, "Lost" und auch "The Twilight Zone".
Die zweite Folge von "American Horror Story" läuft am kommenden Donnerstag um 22.30 auf Sixx (ja, es gibt einen TV-Sender dieses Namens). Die ersten drei Folgen und in den kommenden Wochen auch alle weiteren gibt es auch kostenlos und völlig legal hier im Internet zu sehen. Viel Vergnügen und schöne (Alb-)Träume!
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