"Heartbreaking Bravery Exists." mit dieser anrührenden und
selbstgewissen Zeile beginnt das neue Album von Moonface: "Heartbreaking
Bravery." Wie in allen Projekten an denen Spencer Krug beteiligt ist, nimmt sich
der Sänger von Wolf Parade und Sunset Rubdown auch hier viel Platz für Andeutung
und große Geste.
Mit beschwörerischer Eleganz öffnet sich der Titeltrack,
und ein bisschen klingt die staubig, liebliche Atmosphäre wie aus einem
postapokalyptischem Hawaii. Dieser verhangene Halbzustand wirkt wie eine
Petrischale für Krugs Vocals, die ominös und bildhaft zwischen Prophezeiung und
Kinderreim verschwimmen. "I've got the Blood and the cause to bleed / because
i've got the Blood, but not the Bloodlust you need."
Nahtloser als diese
Worte ist der Übergang in den nächsten Track "Yesterdays Fire". Einer grungig
industriellen Hymne die wuchtig und dezent an Bowie und Neil Young
vorüberschleicht, bis sich "Shitty City" aus dem Album freischält. Ein Song der
sich nach einem elektroiden Sperrfeuer schließlich als feinfühliger Synthiehit
entpuppt, und ähnlich elektrisierte Lyrics bereithält: "Blowing all around / In
our House / And our hearts / It's a house / Of cards."
Irgendwo zwischen
Secret Life of Arabia und All Saints taucht das Album weiter durch seine
mantraartige Coolness, schafft es aber immer wieder sich unaufdringlich ins
epische zu schleichen. Ob im geschmeidigen "Quickfire, i tried", im intimen
"Headed for the Door" oder in "Teary eyes, bloody lips." das kuschliger klingt
als die Textzeile "Teary eyes, and bloody lips / Make you look like Stevie
Nicks" vermuten lässt.
Was bleibt ist der letzte Track "Lay your Cheek on
down." Eine Ballade die mit dem kargen Zauber der Pixies und der grazilen Wucht
von Tears for Fears liebäugelt, sich dann aber unter Krugs Pathos in die ganz
eigene Genialität davonschrammelt. "Heartbreaking Bravery" verklingt also mit
einer Erkenntnis die keineswegs überrascht, aber doch in einem ganz neuen Licht
dasteht: "Heartbreaking Bravery Exists."
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