Mittwoch, 6. Januar 2016

Top 10 Lieder 2015: Platz 5-1

Kommen wir nun zu adlerkuss' Privathitparadenstürmern und absoluten Gehörgangsschmeichlern aus dem Vorjahr. Hier sind die besten 5 Songs 2015 (die nicht auf einem der 10 besten Alben 2015 erschienen sind)!

5. Dawes: All Your Favorite Bands

Der kalifornischen Folkrockband Dawes gelang mit dem Titeltrack ihres vierten Albums die wohl schönste Lagerfeuerballade des Jahres. Untermalt mit einem an Loudon Wainwright's "One Man Guy" erinnernden bittersüßen Sound enthät der Songtext einen der hezerwämendsten guten Wünsche, die man einem geliebten Menschen als Musikfreund bei der Trennung auf den Weg geben kann: "May all you favorite bands stay together".




4. ItaLove: Too Late to Cry

"Too Late to Cry" ist herrlich exaltierter Synthiepop aus Schweden mit leichten Italo-Disco-Anleihen, der klingt als ob ihn die frühen Depeche Mode oder eher deren deutsche Variante Camouflage in einem römischen Gay-Club mit Al Bano und Romina Power geschrieben hätten. Nach dem Ende des Songs könnte es dem geneigten Hörer bis zur Betätigung des Replay-Buttons womöglich ähnlich gehen wie auch dem Sprecher im Refrain des Liedes: "The Music has stopped but I want to dance!"




3. Fauve: Les Hautes Lumières

Das schönste Liebeslied des Jahres kommt aus Frankreich. Im selbst wenn man kein Wort verstehen sollte durch seine mit Streichern verfeinerte unwiderstehliche Melodie im Refrain ergreifenden "Les Hautes Lumières" erzählt das Sprechgesang-Kollektiv Fauve aus Paris rhythmisch brillant und in poetischen Bildern  von der Kraft der Liebe. Dem Titel entsprechend ein definitives "Highlight" des Musikjahres.


FAUVE ≠ LES HAUTES LUMIÈRES von tumblrbook


2. Radiohead: Spectre

Radiohead waren anno 2014 tatsächlich gebeten worden, den Titelsong für James Bonds neuestes Filmabenteuer zu schreiben. Wie wir wissen, ist daraus nichts geworden, als Weihnachtsgeschenk postete die Band das überaus gelungene Ergebnis der Bemühungen jedoch vor knapp zwei Wochen auf Soundcloud. Radioheads Spectre erinnert mit seinem vertrackt verschleppten Rhythmus an ihren "Pyramid Song" vom Album Kid A aus dem Jahr 2000 und bietet zusätzlich Thom Yorkes warmes Falsett, Gänsehaut fördernde Streicher und auch die nahezu essentielle Bondsongzutat des Bläsersatzes.



1. Isolation Berlin: Isolation Berlin

Der beste Song des Jahres, der nicht auf einem der besten zehn Alben des Jahres erschienen war, ist Isolation Berlin von der gleichnamigen Band, deren Debütalbum für den 19. Februar angekündigt ist. Das Quartett um Sänger Tobias Bamborschke, dessen Stimme und Duktus mal an den großen Rio Reiser, mal an Andreas Spechtl von Ja, Panik erinnern, porträtiert die Einsamkeit in der Großstadt als intensiv kühle und doch pathetisch leidenschaftliche, den Hörer bei der Gurgel packende Ballade (durchaus vergleichbar mit Ja, Paniks Opus Magnum DMD KIU LIDT), die zum Ende hin in herrlichem Schönlärm mit Feedbackinferno à la Sonic Youth kulminiert.






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